Deutsch-Französische Gesellschaft Paderborn
Société franco-allemande de Paderborn
Franz Stock – nicht nur ein Name, sondern ein Programm
Endlich konnte Stephan Jung, Pfarrer aus Arnsberg, seinen zweimal verlegten Vortrag über die beeindruckende Persönlichkeit Franz Stocks präsentieren. Jung verwies auf das ursprüngliche Datum, den 5. Mai 2020 – ein Datum, das nahe am 8. Mai liegt und ein Tag, den Richard von Weizsäcker als „Tag der Befreiung“ bezeichnet hatte.
„Franz Stock steht für Licht und Menschlichkeit in sehr dunklen Zeiten“, so Stephan Jung. Er schildert das Leben dieses besonderen Menschen beginnend von seinem Heimatort Neheim, seiner Zeit in Frankreich, schließlich als Seelsorger im Pariser Wehrmachtsgefängnis, wo er französische Widerstands-Kämpfer bis zur Erschießung auf dem Mont Valérien mit Trost und Zuspruch begleitete. Er wurde als „Seelsorger in der Hölle“ bezeichnet, suchte den Kontakt zu den Angehörigen und übermittelte letzte Botschaften.
Von 1945 bis 1947 leitete er das priesterliche ‚Stacheldrahtseminar‘ in Chartres, wo deutsche Kriegsgefangene sich zum Priester ausbilden ließen.
Viel zu früh starb Franz Stock im Jahr 1948 in Paris. Er wurde erst 1963 – im Jahr der Unterzeichnung des deutsch-französischen Freundschaftsvertrags – nach Chartres umgebettet.
Man kann sicher nicht oft genug an die Grausamkeiten dieser Zeit erinnern und auch daran, dass es Menschen gab, für die nicht ihre Nationalität oder ihre Religion im Vordergrund stand, sondern die einfach ‚Mensch‘ waren.