Deutsch-Französische Gesellschaft Paderborn
Société franco-allemande de Paderborn
DFG-Mitgliederversammlung 2021
Langjähriges Vorstandsmitglied Brigitte van der Poll verabschiedet
Die Mitgliederversammlung 2021 der Deutsch-Französischen Gesellschaft Paderborn konnte nach dem Corona bedingten Lockdown im Frühjahr in Präsenz nachgeholt werden. Fast 40 Mitglieder folgten der Einladung der Vorsitzenden Birgit Kelliger ins Kolping-Forum/Hotel Aspethera.
Die Sitzung begann mit einem Rückblick auf das ‚Corona-Jahr‘ 2020, das zunächst noch mit Präsenzveranstaltungen startete, in dem aber ab März viele geplante Veranstaltungen abgesagt werden mussten. Birgit Kelliger erinnerte an schwere Zeiten zwischen Frankreich und Deutschland, als es zu Grenzschließungen kommen musste, aber auch an viel gegenseitige Unterstützung, z.B. als Deutschland Covid-19-Patienten aus Frankreich aufnahm.
Irene Lorenz, seit vielen Jahren zuverlässige Schatzmeisterin der DFG, stellte ihren, wegen der vielen ausgefallenen und verschobenen Veranstaltungen relativ kurzen Kassenbericht vor, der von den Kassenprüfern/innen als ordnungsgemäß beurteilt wurde. Der Vorstand wurde einstimmig entlastet.
In diesem Jahr standen Wahlen im Vorstand der DFG an! Stefan Balthasar, stellvertretender Vorsitzender, Irene Lorenz, Schatzmeisterin und Sylvain Victor, zuständig v.a. für die Homepage und in Corona-Zeiten für die digitale Technik wurden einstimmig wieder gewählt.
Brigitte van der Poll, seit 18 Jahren im Vorstand der DFG, stellte sich nicht wieder für den Vorstand zur Verfügung. Mit ihrem beruflichen Ruhestand möchte sie sich jetzt anderen Schwerpunkten in ihrem Leben widmen, wird aber als Mitglied der DFG treu bleiben und Veranstaltungen auch weiterhin unterstützen.
Brigitte van der Poll ist Französin aus der Normandie, die stets den Kontakt zur Paderborner Partnerstadt Le Mans aufrechterhalten hat. Besonders am Herzen lag ihr der Stand der DFG auf dem Weihnachtsmarkt in Le Mans, den sie federführend organisierte, indem sie Kontakt zu zahlreichen Lieferanten von Weihnachtsprodukten aufnahm, wie zum Beispiel zu den Schwestern des Michaelsklosters, die jedes Jahr selbstgebackene Weihnachtsstollen lieferten. Auch am Stand selbst zeigte sie viel Verkaufs- und Kommunikationstalent. Auf diese Aktivitäten wird die DFG aber nicht verzichten müssen! „Das werde ich als aktives Mitglied weitermachen!“, versprach sie.
Den Stammtisch ‚Bonsoir aux francophones‘ leitete Brigitte von der Poll ebenfalls über viele Jahre und hatte stets einen Kreis von treuen Mitgliedern, die den Abend ‚en français‘ genossen.
Schließlich lud Birgit Kelliger zu den vielseitigen Veranstaltungen im zweiten Halbjahr ein und blickte auf das Jahr 2022, in dem endlich die zwei Mal verschobene Fahrt nach Strasbourg stattfinden soll und in dem ein besonderes Jubiläum stattfinden wird: Im September die Deutsch-Französische Gesellschaft Paderborn 70 Jahre alt! Wenn das kein Grund zum Feiern ist!
Im Anschluss an die Versammlung stellte Herr Wilhelm Grabe das Stadt- und Kreisarchiv Paderborn vor und brachte einige interessante Details zum Vorschein: Die Anfänge des Archivs reichen bis ins Mittelalter zurück. Die älteste Urkunde stammt aus dem Jahr 1224. Heute befindet sich das Archiv in der Pontanustraße und beinhaltet ca. 10 Kilometer Papier! Das Archiv verstehe sich als „Gedächtnis von Stadt und Kreis Paderborn“, so Grabe. Auch nichtamtliche Dokumente werden gesammelt. Perspektivisch wird natürlich immer mehr digital erfasst. Herr Grabe wies daraufhin, dass das Archiv öffentlich zugänglich ist. Es gibt einen Lesesaal, in dem jeder recherchieren kann. Grabe zeigte interessante Beispiele aus der deutsch-französischen Geschichte: Seit 1952 gibt es einen offiziellen ‚Cercle français‘, aus dem die DFG Paderborn hervorgegangen ist und der damals „aus Damen besseren Standes“ bestand. Bemerkenswert ist die gute Kooperation zwischen den Archiven der Städte Paderborn und Le Mans, die sich bei der gemeinsamen Konzeption zweier Ausstellungen bewährte. „Diese Kooperation wird auf jeden Fall weitergeführt“, so Grabe.
Zum Ausklang des Abends gab es traditionellerweise ein Käsebüffet, bei dem die Mitglieder noch viel Zeit zum Plaudern und Austausch hatten.