Deutsch-Französische Gesellschaft Paderborn
Société franco-allemande de Paderborn
Vorstand der Deutsch-Französischen Gesellschaft wieder komplett
Bei der gut besuchten Mitgliederversammlung der Deutsch-Französischen Gesellschaft Paderborn zeigten sich einige Veränderungen in der Zusammensetzung des Vorstands. Irene Lorenz – seit 15 Jahren Schatzmeisterin der DFG – stellte sich nicht mehr zur Wahl. Die Vorsitzende Birgit Kelliger hob ihre Zuverlässigkeit, ihr Engagement und ihre Sorgfalt hervor. Ihre Frankreichliebe brachte sie zur DFG. Sie kümmerte sich allerdings nicht nur um die Finanzen, sondern pflegte auch das Mitgliederverzeichnis und kannte sich ausgezeichnet mit dem Vereinsrecht aus. „Wenn ich etwas mache, dann richtig und mit Herzblut!“, so Irene Lorenz. Mit dem Lied „Bonsoir chère Irène“ – angelehnt an Reinhard Meys „Bonsoir mes amis“ – wurde sie schweren Herzen vom Vorstand verabschiedet.
In den Startlöchern stand bereits ihre Nachfolgerin. Fabienne Leibold, seit vielen Jahren in Paderborn lebende Französin und Lehrerin an der Realschule Schloß Neuhaus, freut sich auf ihre Aufgabe und auf die Zusammenarbeit mit dem Vorstand, den sie schon seit einiger Zeit begleitet.
Der stellvertretende Vorsitzende Stefan Balthasar und Vorstandsmitglied Sylvain Victor wurden einstimmig wieder gewählt.
Mit Kathrin Berndt ist nun auch der 7. Platz im Vorstand wieder besetzt. Die Juristin verkörpert mit einer französischen Mutter und einem deutschen Vater ganz besonders die deutsch-französische Freundschaft und wurde - wie alle anderen - einstimmig in den Vorstand gewählt.
Der neue Vorstand ist sehr motiviert, sich auch weiterhin für die deutsch-französische Freundschaft einzusetzen und den Mitgliedern und allen Gästen ein interessantes Programm bieten zu können.
Nach den Regularien, dem Rückblick auf das Programm des letzten Jahres und den Hinweisen auf die kommenden Veranstaltungen von der Vorsitzenden Birgit Kelliger stellte Domkapitular Dr. Witt die Sankt-Liborius-Fraternität vor, die, wie Witt gleich zu Beginn seines Vortrags betonte, das gleiche Ziel wie die DFG verfolge, nämlich die deutsch-französische Freundschaft zu stärken.
Mit den 836 überführten Reliquien des Heiligen Liborius von Le Mans nach Paderborn wurde der älteste bestehende Vertrag Europas beschlossen – der „Liebesbund ewiger Bruderschaft“. Und – so Witt – er ist lebendiger denn je! Auch schwere Zeiten mit wenig Kontakt überstand diese innige Freundschaft. Sowohl im 30jährigen als auch im 7jährigen Krieg sollte das Bistum Paderborn aufgelöst werden. Durch Schutzbriefe der jeweiligen französischen Könige konnte dies verhindert werden. Umgekehrt floh der Bischof von Le Mans während der französischen Revolution nach Paderborn.
Das Bewusstsein, dass es eine Verbindung zwischen den Bistümern gibt, hatte all die Jahre Bestand.
Die Fraternität bestand zunächst aus Priestern, die sich zu Studientagen trafen und über politische und kirchliche Themen diskutierten. Das Gebet, Solidarität, Hilfe und das Erlernen der anderen Sprachen waren Hauptanliegen der Priester. Gegenseitige Besuche zum Juliansfest in Le Mans und zu Libori in Paderborn sind immer noch fest verankert im Kalender der Mitglieder der Fraternität, zu der inzwischen auch Laien gehören und die die Jugendarbeit verstärkt verfolgt. 290 Mitglieder zählt die Fraternität und jedes Jahr kommen immer mehr dazu. Eine erfreuliche Entwicklung!
Beim leckeren Käse-Buffet serviert vom Hotel Aspethera ließen die DFG-Mitglieder den Abend bei netten Gesprächen ausklingen.